‘Everyday Stories’ is an illustrated storybook on the challenges faced by girls and women in Karail Basti in Dhaka, Bangladesh. Based on the real-life experiences of six girls from the Karail settlement, the book examines bias, injustice, and gender-based discrimination. Ever hopeful, like its protagonists, ‘Everyday Stories’ illustrates the power of collective action. The book is written and illustrated by Sadia Sharmin.
Räumliche Ressourcen: Architektur im Prozess gesellschaftlicher Verantwortung
Rainer W. Ernst
Raum ist eine gesellschaftliche Ressource.
Rainer W. Ernst zeigt: Die Qualität unserer Lebensräume wird einerseits durch unterschiedliche Eigenschaften bestimmt und andererseits durch demokratisierte Entscheidungsprozesse bilanziert und geprägt. Ihre Herkunft, Wirkung, Verfügbarkeit und Gestaltbarkeit zu begreifen und interessenspezifisch zu kombinieren und zu verorten, verlangt der Architektur das neue Arbeitsfeld der »Möglichkeitsräume« ab. Das Buch macht deutlich, wie Architekt_innen in diesem rückkoppelnden Verfahren zusätzliche Möglichkeiten für die kreative Gestaltung von Lebensräumen finden können.
Edition N° 14 Moloch, Kiez & Boulevard
Die Stunde der Städte
ANKOMMEN, ARBEITEN, ÜBERLEBEN
DIESE SIEDLUNG IST KEIN SLUM
Elisa T. Bertuzzo • Beobachtungen in Karail Basti, Dhaka
TRIALOG 124/125: A Journal for Planning and Building in a Global Context
From the Ruins of 21st Century’s Urban Development: The Paradigm of Self-organisation
Elisa T. Bertuzzo and Günter Nest
Manifesto of the 21st Century’s Own Settlement Form
Habitat Forum Berlin
ARCH+
Planetary Urbanism: The Transformative Power of Cities
Elisa T. Bertuzzo, Günter Nest and Habitat Forum Berlin
Manifesto of the 21st Century’s Own Settlement Form
Elisa T. Bertuzzo and Günter Nest
Information Overload
Mapping by Habitat Forum Berlin Team
On the Myth of Informal Urbanisation: Karail Basti, Dhaka
Elisa T. Bertuzzo
Städte im Fluss – Dhaka, Kolkata
StadtBauwelt 192, 48.11
Die Mega-Städte Kolkata und Dhaka liegen im größten Delta der Welt. Was bedeutet die Lage am Wasser für die Einwohner der 14-Millionen Metropolen? Welchen Risiken sind sie ausgesetzt? Und mit welch unterschiedlichen Maßnahmen reagieren zwei Städte mit ähnlicher geografischer Lage und gemeinsamen kulturellen Wurzeln auf die Herausforderungen ihrer Stadtentwicklung? Das HFB kuratierte diese Ausgabe über zwei Städte am Fluss, deren Gemeinsamkeiten selten anerkannt wurden. Urbanisten, Architekten und Publizisten aus beiden Städten und Deutschland schildern vielfältige Aspekte des heutigen Stadtlebens von Dhaka und Kolkata. Einerseits wirkt sich eine akute Wohnungsnot auf alle sozialen Gruppen aus, besonders trifft sie jedoch die armen Bevölkerungsschichten. Andererseits wird der Kampf von Stadtplanern und Bewohnern dargestellt, Wasser zu nutzen, zu kontrollieren und damit zu leben. Zu denArtikeln…
StadtBauwelt 192, 48.11, mit Beiträgen von Elisa Bertuzzo, Boris Braun, Partha Das, Keya DasGupta, Günter Nest, Mahbub Rahman, Salma A. Shafi, Christina Zeiske. Berlin: Bauwelt Verlag.
Smooth and Striated. City and Water, Dhaka / Berlin
Elisa T. Bertuzzo, Nazrul Islam, Günter Nest, Salma Shafi
Das Buch wendet erstmalig die von Deleuze und Guattari entwickelte Figur des glatten und gekerbten Raums auf Städtebau und öffentliche Sphäre zweier Städte, Dhaka und Berlin, an. Das Stadterlebnis auf der Straßenebene, eingefangen sowohl in Worten als auch in Fotografien, erlaubt es, urbane Prozesse in ihrer Komplexität und Nicht-Reduzierbarkeit nachvollziehbar zu machen. Die Beiträge verdeutlichen die kontinuierliche Interkation von Prozessen der Planung, Aneignung, Verhandlung und Anpassung, die Politik und städtische Bevölkerung sowohl in Dhaka als auch in Berlin einbeziehen. Darüber hinaus sammelt das Buch Artikel aus dem Seminar “City and Water, Dhaka/Berlin”, in dem sich Architektur-, Stadtforschung- und Hydrologie-Experten aus Deutschland und Bangladesch zu Themen wie Zugang verschiedener gesellschaftlichen Gruppen zu Wasserflächen, dem Zusammenhang zwischen Wasserflächen und öffentlicher Sphäre, Wassermanagement, gerechter Architektur sowie Architektur am Wasser austauschten.
Im Seminar „Public Places Bombay“ diskutierten internationale Experten über verschiedenste Themen der Stadtentwicklung – von urbaner Ökologie zu Faktoren, die eine Raumidentifikation fördern. Die daraus entstandene Publikation präsentiert Ideen für den Umgang mit und den langfristigen Erhalt von Mumbais öffentlichen Räumen. Neben der Erarbeitung von Alternativen für die Entwicklung öffentlicher Räume bietet sie dem internationalen Vergleich vertiefte Einblicke in existierende öffentliche Plätze indischer Megacities.
Mehrotra/Nest (eds.), Public Places in Bombay. Bombay: Max-Mueller Bhavan Bombay 1996.
The Fort Precinct in Bombay
Rahul Mehrotra, Günter Nest, Sandhya Savant
Der Fort Precinct ist ein wichtiges Gebiet in Mumbai, denn er markiert die historischen Ursprünge der Stadt. Sein stark strukturiertes städtebauliches Konzept, bereichert von prächtigen öffentlichen Gebäuden, macht ihn auch für das heutige Mumbai zu einem architektonisch relevanten und wertvollen Gebiet. Dieses Buch sammelt Ideen und Strategien für seinen Erhalt. Insbesondere werden im ersten Band die Erkenntnisse eines im Oktober 1993 organisierten Workshops zu möglichen Denkmalschutzmaßnahmen vorgestellt. Der zweite Band listet die unter Denkmalschutz zu stellende Gebäude auf, die im Anschluss an den Workshop kartiert und dokumentiert wurden. Auf dieser Grundlage wurde die erste “Heritage List” für Mumbai, und die erste in ganz Indien, von der indischen Regierung verfasst und veröffentlicht.
Mehrotra/Nest/Savant (eds.), The Fort Precinct in Bombay. Bombay: Max-Mueller Bhavan Bombay 1994.
Arbeiten und Wohnen in städtischen Quartieren
Rainer Ernst, Renate Borst, Stefan Krätke, Günter Nest
Das Buch behandelt in vergleichender Perspektive die Zusammenhänge von Arbeiten und Wohnen in innerstädtischen Quartieren. Kleinteiliges lokales Gewerbe und verschiedene informelle Wirtschaftsaktivitäten leisten in innerstädtischen Quartieren afrikanischer, asiatischer und lateinamerikanischer Städte, aber auch in Europa und Nordamerika, einen bedeutenden Beitrag zu deren Funktions- sowie Regenerationsfähigkeit. Die Doppelfunktion von Quartieren als Wohn- und Arbeitsorte sowie die Erhaltung, Stützung und Förderung dieser Mischung stehen im Mittelpunkt der Beiträge. Mit Fallbeispielen aus Mumbai, Caracas, Mexiko-Stadt, Nairobi, Surabaya, New York und Budapest lieferte diese Publikation eine der ersten vergleichenden Analysen informellen Wohnens und Arbeitens in sich wandelnden urbanen Kontexten.
Borst/Ernst/Krätke/Nest (Hg.), Arbeiten und Wohnen in städtischen Quartieren. Basel/Boston/Berlin: Birkhäuser Verlag 1993.
Living in Cities
Habitat Forum Berlin
Die Porträts von fünf Städten – Banjul (Gambia), Salvador (Brasilien), Surabaya (Indonesien), Aleppo (Syrien) und Berlin – regen eine Reflexion über die verschiedenen Charakteristika an, die in den letzten Jahrzehnten einige Städte zur ökonomischen Blüte durch globale marktwirtschaftliche Vernetzung verhalfen und anderen ein gewisses Renommee als Kulturerbe brachten. Ein differenziertes Beobachten ermöglicht hierbei zu erkennen, dass der stadttypische Dynamismus selbst die “Altstädte” prägt und neu formiert.
Habitat Forum Berlin, Living in Cities. Berlin: Metropol Verlag Berlin 1990.
Building Community: A Third World Case Book
Bertha Turner
Das Buch beschreibt die bedeutendsten Errungenschaften armer Bevölkerungsschichten der “Dritten Welt” im Bereich Wohnen in den letzten Jahrzehnten. Zwischen der Hälfte und Dreiviertel aller neuen Behausungen in den meisten Städten und Megacities der Dritten Welt gehen auf den Einsatz von einkommensschwachen bis sehr armen Bevölkerungsgruppen zurück. Diese Publikation zeigt anhand Fallbeispiele, wie Menschen Zugang zu Infrastruktur und Wohnen sowie die eigene Handlungsfreiheit gewinnen konnten; wie sie durch lokal ausgerichtete Förderung von Regierungen unterstützt werden können; und wie sich bei diesen Prozessen gesellschaftliche Wendungen ereignet haben. Die Fallstudien stellen verschiedene selbstverwaltete Wohn- und Nachbarschaftsprojekte dar. Dabei deutet die Vielfalt der Beispiele auf ein besonders sensibles Thema: Die übliche aber vergebliche Suche nach wiederholbaren und zentral steuerbaren Programmen. Denn erfolgreiche Programme, die die Bedürfnisse der direkt interessierten Menschen ansprechen, sind einzeln angepasst und angemessen an Ort, Zeit und Akteuren.
Bertha Turner (ed.), Building Community. A Third World Case Book from Habitat International Coalition. London: HIC/BCB/HFB 1988.
Lesenswertes
Archipelagos: From Urbanisation to Translocalisation
Elisa T. Bertuzzo
How does increasing movement and mobility influence the production of space and its future opportunities in urbanizing regions? Based on field research in Bangladesh and West Bengal, the author presents the everyday life stories of nine homeless individuals and interweaves them with the approaches of thinkers such as Marc Augé, Walter Benjamin, Partha Chatterjee, Henri Lefebvre, Ananya Roy, Saskia Sassen, and others.
Cartographie radicale – Explorations
Nepthys Zwer, Philippe Rekacewicz
There are cards that say no. Radical cards, which reveal and denounce, which protest. To understand these rebellious maps, their functioning, their strengths, and their possibilities, this book undertakes a journey of exploration at the heart of cartographic creation. What exactly happens when we make a map, be it radical, experimental (also known as critical mapping or counter-mapping), or conventional? What intentions preside over its manufacture and its implementation?
This Is Not an Atlas: A Global Collection of Counter-Cartographies
Edited by kollektiv orangotango+
This Is Not an Atlas gathers more than 40 counter-cartographies from all over the world. This collection shows how maps are created and transformed as a part of political struggle, for critical research or in art and education: from indigenous territories in the Amazon to the anti-eviction movement in San Francisco; from defending commons in Mexico to mapping refugee camps with balloons in Lebanon; from slums in Nairobi to squats in Berlin; from supporting communities in the Philippines to reporting sexual harassment in Cairo. This Is Not an Atlas seeks to inspire, to document the underrepresented, and to be a useful companion when becoming a counter-cartographer yourself.
CECI N’EST PAS UN ATLAS
LA CARTOGRAPHIE COMME OUTIL DE LUTTES, 21 EXEMPLES À TRAVERS LE MONDE
La carte spatialise des données économiques et sociales. Alors que la cartographie traditionnelle reflète et conforte les pouvoirs en place, la contre-cartographie montre une autre réalité de nos pratiques de l’espace : inégalités de conditions de vie et de droits, compromis politico-économiques, accaparement des terres, destruction des habitats par l’agro-industrie et l’industrie extractive… Ceci n’est pas un Atlas, à travers 21 exemples internationaux, montre comment la cartographie critique se fait outil de terrain au service des luttes et des mobilisations.
An Atlas of Agendas: Mapping the Power, Mapping the Commons
Freek Lomme (Author), Brian Holmes (Contributor)
An Atlas of Agendas is a political, social, and economic atlas, informing the public about sociopolitical power structures and activating opportunities for the self and the commons.
The French research and design group Bureau d´Études has been producing maps of contemporary political, social, and economic systems that allow people to inform, reposition, and empower themselves. Revealing what normally remains invisible, often in the shape of large banners, and contextualizing apparently separate elements within new frameworks, these visualizations of political and business interests and relations rearticulate the dominant symbolic order and actualize existing structures that otherwise remain concealed and unknown.
Mapping It Out: An Alternative Atlas of Contemporary Cartographies
Edited by Hans Ulrich Obrist
Over 130 leading lights from different fields—artists, architects, writers and designers, geographers, mathematicians, computer pioneers, and scientists—make sense of exterior and interior worlds through highly personal and imaginative maps and charts. Some have translated scientific data into simplified visual language, while others have condensed vast social, political, or natural forms into concise diagrams. Many have reworked existing maps to subvert their original purpose or to present an alternative view of reality. Others play with the map’s commitment to truth by plotting invented worlds and charting imaginative flights of fancy. Going further, some offer entirely new kinds of maps or even reject the map’s claim to bear facts altogether. In the introduction, acclaimed novelist Tom McCarthy reflects on the relationship between maps, literature, and knowledge, while Hans Ulrich Obrist closes the book by considering the territory of maps from the perspective of the arts and philosophy.
Lefebvre for Activists
Kollektiv Quotidien
50 Jahre nach seinen Schriften verfolgen die in diesem bilingualen Buch versammelten Beiträge das Ziel, den Begriff „Recht auf Stadt“ zu justieren und zu reklamieren. Parallel zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Begriff des Alltagslebens, mit Entfremdung in Zeiten der Digitalisierung und mit denkbaren Strategien der individuellen und kollektiven Raumaneignung wird der Zusammenhang von Stadtpolitik, Aktivismus und Kunst zu einer Zeit untersucht, in der weitgehende Privatisierung, Migration und Prekarisierung die urbane Landschaft und das Leben der Menschen, die darin leben, grundlegend verändert haben.
Mit Beiträgen von Klaus Ronneberger, Christian Schmid, Christoph Schäfer, Stadt von Unten, Ulrike Hamann, Daniele Togozzi, Johanna Gilje, Uroš Pajović, Benjamin T. Busch, Elisa T. Bertuzzo.
Herausgegeben vom KOLLEKTIV QUOTIDIEN: Victoria Claire Anderson, Elisa T. Bertuzzo, Johanna Gilje, Lin Nowicki, Uroš Pajović, Daniele Tognozzi.
The durable slum
Liza Weinstein
In her well-researched book on Dharavi, Mumbai’s iconic self-organised settlement, Liza Weinstein puts forward the factors that can affirm the right to stay put of the poor in India’s big cities. A special merit of her book is that Weinstein reappraises and relativises the worries, currently spread in Western academia, that the coalitions between elitist politics and business groups will wipe the traditional relays of local democratic accountability away. This concern, though vis-à-vis enforced privatisation and corporatisation of urban institutions justified, focuses the fragile groups of society and how these might be losing scope for resistance to top-down interventions. As Weinstein shows however, in the case of Dharavi – where the professionally, ethnically and religion-wise heterogeneous residents’ communities, along with local politicians and housing activists, were successful in preventing or at least de-routing upgrading projects implying eviction – things can be very different: urban dwellers do entertain far-flung coalitions too, and via these are able to counter corporate strategies.
Liza Weinstein, The durable slum. Dharavi and the right to stay put in globalising Mumbai. Minneapolis: University of Minnesota Press 2014.
Human Settlements
Bruno de Meulder, Kelly Shannon
Ein klarer, begründeter und kritischer Überblick über die Disziplin des Siedlungswesens in den letzten 60 Jahren, deren Verstetigung als eigenständiges Feld in den 1970er und intellektuelle sowie praxisorientierte Debatten bis heute. Im Fokus steht hierbei der Städtebau, dessen Vermögen, eine Wissenschaft und eine Praxis der Stadt zu integrieren, im Zusammenhang mit der Planung von Siedlungen zur Geltung kommt. Im Städtebau trifft die Spezifizität vom architektonischen Entwerfen auf nicht-spezifische Fragen und Problemen, wie soziale Ausgrenzung, Armut, kurzlebiges Bauen und Urbanisierung. Die Auswahl städtebaulicher Meilensteine aus den 60er bis 80er zeigt, wie verschiedene Praktiker mit diesen Themen umgingen und macht dabei den Wandel von Prioritäten und Paradigmen in der Disziplin nachvollziehbar. Im dritten Teil werden heutige Ansätze und Projekte vorgestellt, die die gewonnenen Erkenntnisse kontextualisieren und angesichts aktueller Debatten und Positionierungen verdeutlichen.
de Meulder/Shannon (eds.), Human Settlements: Formulations and (re)Calibrations. UFO series 2, Amsterdam: OSA/SUN architecture Publishers 2010.
The places we live
Jonas Bendiksen
Geleitet von den Fragen “wie wohnen und leben die Menschen in den Armutsvierteln der urbanisierten Welt, wie sieht ihre Unterkunft aus, worauf sind sie stolz und welche Probleme beschäftigen sie?” lebte der MAGNUM-Fotograf Jonas Bendiksen mehrere Monate in den Slums von Nairobi, Mumbai, Jakarta und Caracas. Im Buch, das eine weltweit ausgestellte Installation begleitete, bringen uns die 360-Grad-Aufnahmen in die verschiedenen Zuhause und Alltagserfahrungen hinein. Die kurzen Berichte der Bewohner zeugen von Not und Gewalt, aber auch von Hoffnung und sozialem Zusammenhalt.
Jonas Bendiksen, The places we live. New York: Aperture 2008.
Eine der jüngsten und am schnellsten wachsenden Megastädte der letzten Jahrzehnte, Dhaka konfrontiert ihre Bewohner, ihre Beobachter und ihre Verwalter mit Widersprüchen, welche das Leben in, und Denken über, Städte komplett neu formulieren lassen. Unter anderem geraten westliche Konzeptionen über „öffentlichen Raum“ und „urbane Gesellschaft“ angesichts einer symptomatischen Fragmentierung ins Wanken. Mittels ethnographischer Forschung beschreibt diese auf Alltag und Alltagsräume konzentrierte Studie die Produktion von „angereicherten Räumen“ durch Alltagspraktiken. Sie zeigt, dass Anpassungs- und Aneignungsprozesse der Bewohner in bestimmten Fällen Impulse zu tragfähiger Mischformen einer nachhaltig denkenden Stadtentwicklung geben können. Henri Lefebvres Theorie der Produktion des Raums wird zum ersten Mal konsequent an eine empirische Studie angewandt, um Stadt und Urbanität als Ergebnis drei kontinuierlich aufeinander wirkender räumlicher Produktionsprozesse – physisch, mental und sozial – darzustellen.
In dieser Stellungnahme zum “Asiatischen Jahrhundert”, Spivak denkt Asien in seiner politischen und kulturellen Komplexität vor dem Hintergrund von Debatten über “Globalen Süden”, Moderne und Urbanisierung neu. Ihre Essays bieten tief gehende Reflexionen z.B. über Afghanistans historisch-eigene und erzeugte Erzählungen, über Deterritorialisierung und Diaspora, über die Grenzen von “Theorie” angesichts hegemonialer Strukturen in Bangladesch, über Bangalores “Cyber-Literatur”, sowie über die turbulente “Gegenwart” des Kaukasus. Ihre leidenschaftliche und nie müde werdende Kritik an vorformulierte Makroidentitäten trägt zu einer pluralisierten, nicht-verallgemeinernden Idee Asiens bei. Damit wird die Basis einer “kontinentalen Pädagogik” geschaffen, die Singularität an erster Stelle betont.
Gayatri Chakravorty Spivak, Other Asias. Malden/Oxford/Victoria: Blackwell Publishing 2005.
ZwischenWeltenSchreiben: Literaturen ohne festen Wohnsitz
Ottmar Ette
Anstatt sich auf Bewegung und Transition als Genre-prägende und -wandelnde Motive zu konzentrieren, neigt die Philologie immer noch zu einer “verräumlichenden” Interpretation des spatial turn, die sie zur Kartierung und Fixierung von literarischen Räumen verleitet. Die Literaturen des 21. Jahrhunderts werden jedoch in hohem Maße Literaturen ohne festen Wohnsitz sein. Deswegen plädiert Ette in seinem Buch für die Entwicklung einer Poetik der Bewegung für vektorialisierte und fraktale Literaturen, die transkulturell, translingual und transareal sind. Sein Interesse für das heutige “ZwischenWeltenSchreiben” führt ihn zu Reflexionen über Odysseus’ Heimkehr in die Fremde und zur Shoah-Literatur, zu der Analyse des Übersetzens und des Schreibens jenseits der Muttersprache, zu den vielsprachigen Inselwelten der Karibik bis zu den arabamerikanischen Literaturbeziehungen.
Ottmar Ette, ZwischenWeltenSchreiben: Literaturen ohne festen Wohnsitz. Berlin: Kadmos 2005.
La production de l’espace
Henri Lefebvre
Dieses Buch, das aufgrund von Lefebvres charakteristisch “sprunghaftem” Schreib- und Denkstil in der originalen französischen Fassung gelesen werden sollte, markierte den spatial turn und stellt dessen ausführlichste, reichste und inspirierendste Konzeptualisierung dar. 1974 veröffentlicht, vereint es die sozio-politischen Erfahrungen und Schriften der 1950er und 60er und kondensiert Lefebvres Denken in eine komplexe Theorie der Stadt und des urbanen Lebens als Endziel menschlicher Entwicklung und gleichzeitig als Produkt von kontinuierlich interagierenden Prozessen einer physisch/materiellen, mental/ideologischen und sozialen Produktion des Raums im Alltagsleben. In freudiger Erwartung einer deutschen Übersetzung…
Henri Lefebvre, La production de l’espace. Paris: Anthropos 1999.